Februar 9, 2022

Geruch / Blume
Sehr unscheinbare, leicht süßliche erste Nase; kurz schwach-derber Schweiß, dann ein paar hintergründige Tannine, etwas Seifiges ersetzt das Süßliche. Das war's... nunja!

Geschmack / Mundgefühl
Süß geht es weiter schon vor dem Einziehen der Luft - vor allem aber danach. Immerhin ist jetzt auch was davon zu spüren, dass man einen Rotwein vor sich hat... besonders in der Weise, dass man sich stark an überreife, helle Trauben erinnert fühlt, sowohl in der Menge an Zucker als auch in der Frucht, und dies sehr deutlich. Weitere Nuancen bleibt der Tantore schuldig. Das Mundgefühl ist von mäßiger Struktur und nicht wässrig, das Volumen ganz nett, fast reicht es für einen Hauch von Körper.
Eine - ebenfalls magere - sehr fruchtige Säure darf nicht verschwiegen werden. Kein Pelz.

Abgang / Nachgeschmack
Der milde Abgang bedarf einiger Konzentration, danach geht es süßlich weiter. Im Mundgefühl allerdings zunehmend klebrig, die Frucht schwenkt mehr in die Zitrusfraktion, diesmal ist es die - gezuckerte - Pampelmuse, die sich als Assoziation aufdrängt. Der Appassimento vergeht langsam ohne weiter zu Pappe oder Ähnlichem zu oxidieren.

Fazit
Anfangs schien das Fazit leicht: Mikrige Blume, dann nur süß - aber nie wirklich ZU süß - für einen Appassimento. Mehr aber auch nicht. Doch der Wein entwickelt sich, die Struktur ist recht nett, das Volumen gut, der Nachklang passend... Doch von "trocken", wie es der Flyer verkündete, nun wirklich keine Spur (hätte mich auch gewundert, eben weil es ein Appassimento ist). Für 3,99€ hat man keinen Fehlgriff getan, für eine "4" reicht es dennoch nicht.