Primitivo Puglia 2021

Herkunft / Traube: Apulien / Primitivo

Land: Italien

Jahrgang: 2021

Alkoholgehalt: 12,5%

Geschmacksrichtung: mäßig trocken

Verschluss: Schraube

Preis: 2,99€


Bewertung: 3 von 5

Geruch / Blume
Ziemlich seifig kommt die erste Nase daher, bevor es mit Grassilage und harmlosen, trockenen Gerbstoffen interessanter wird. Noch vor dem Schwenken einen noch interessantere Nuss-Note. Das Schwenken wird gefolgt von einem spontanen "Oh!", denn der Wein ist plötzlich dicht, dumpf und rund, dezent fruchtig und von gutem Volumen, wobei die Nuss-Aromen erhalten bleiben - erstaunlich. Erstaunlich gut!

Geschmack / Mundgefühl
Sehr mild und spürbar süßlich vor dem Einziehen der Luft; danach ausnehmend kantig, fast prickelt es feinnadlig vor allem am Gaumen, während die Zunge weiter Mildes vermeldet. Sanfter der zweite Schluck, doch die erwarteten, klareren Früchte bleiben trotz fruchtig-süßlich unbestimmbar. Das Kantige vom Anfang hat sich inzwischen am Gaumen in leichtes Kokeln verwandelt. Im Volumen ansprechend, aber bis in den hinteren Mundraum schafft es der Primitivo nicht. Dabei mäßige Struktur, gar nicht schlecht, auf Körper allerdings wartet man vergebens.
Die ebenfalls mäßige Säure ist eher mineralisch, Pelz bleibt ebenso aus...

Abgang / Nachgeschmack
... wie Abgang, was hier erwartbar war. Während der Gaumen immer noch vor sich hin kokelt, bietet der Nachgeschmack einen ansprechenden Nach-Klang, das Mundgefühl jetzt mehr... klebrig... Türkischer Honig... in der Art (nicht so übel, wie es sich liest). Kurz schaut die gezuckerte Mandarine aus der Dose vorbei, dann ist der Wein auch schon verschwunden, ohne weiter zu oxidieren.

Fazit
Erneut ein Primitivo, den man kaum als einen solchen verorten würde bei einer Blindverkostung. Und er ist auch nicht näher einzugrenzen vom Etikett her, welches allerdings eindeutig darauf hinweist, dass er aus dem gleichen "Stall" kommt wie der "Standard-Merlot" von trinkgut und EDEKA.
Kann man dennoch mal mitnehmen, obschon der Gaumen - jetzt, wo diese Zeilen entstehen - immer noch heftig glimmt.