Sangiovese Primitivo 2021 Camasella

Herkunft / Traube: Apulien / Sangiovese, Primitivo

Land: Italien

Jahrgang: 2021

Alkoholgehalt: 13,5%

Geschmacksrichtung: trocken

Verschluss: Plastik

Preis: 3,49€

Bewertung: 3 von 5

Geruch / Blume
Mit Noten, die an geputztes Gemüse erinnern, eine vor allem grüne, herbe erste Nase, die rundherum trocken ist, als I-Tüpfelchen ein Hauch Anis. Nach dem Schwenken wird das Gemüse arg welk, der Gesamteindruck muffiger, und eine leichte Schärfe kommt hinzu.

Geschmack / Mundgefühl
Sehr mild, fast cremig vor dem Einziehen der Luft; und das bleibt auch so. Dennoch schlägt eine ziemliche Schärfe von Beginn an durch, an die man sich erst "gewöhnen" muss, bevor weitere Nuancen zutage treten. Deren Zahl allerdings bleibt begrenzt, eine feine Süße verrät ebenso wenig Details wie der herbe Kontrast, eher von abgezogener Rinde denn von Frucht kündend. Mehr Volumen - und mehr Körper - als beim Vorgänger. Das Mundgefühl ist vor allem am Gaumen (der inzwischen gut Feuer gefangen hat) geprägt von jener Schärfe, die Zunge bleibt im milden Bereich.
Trotz allem keine überbordende Säure, fast harmlos, wenn, dann wenig mineralisch. Kein Belag oder Pelz.

Abgang / Nachgeschmack
Der hauchdünne Abgang ist überraschend mild. Während der Gaumen immer noch lodert, ist der Nachgeschmack harmlos wie die Säure, nur von vertrockneter Mandarinenschale kann man mit Wohlwollen noch berichten. Kaum Oxidation. Recht schnell dann die Assoziation zu abgeleckter Briefmarke... na-ja!

Fazit
Eine fixe Verkostung für einen facettenarmen Wein mit abefackeltem Gaumen. Eigentlich sonst nicht schlecht, doch das Vorgenannte ist das, was vom Sangivese Primitivo des Jahrganges 2021 hängen bleibt. Und die Gewissheit, diesen Jahrgang sicher nicht nochmal mitzunehmen, auch wenn er erneut "Wein des Monats" werden sollte bei NORMA. So bleibt die "3".
Und nur eine Referenz auf den Vorgänger, denn der aktuelle Kandidat hat mit jenem wenig gemein.

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