Ramon Lopez Murillo Reserva 2017

Herkunft / Traube: Rioja / Tempranillo

Land: Spanien

Jahrgang: 2017

Alkoholgehalt: 13,5€

Geschmacksrichtung: staubtrocken

Verschluss: guter Kork

Preis: 4,99€

Bewertung: 2

Geruch / Blume
Holzig-trocken mit einer rauchigen Note und wenig süßlicher Frucht im Hintergrund. Und wieder ein Kandidat, der nach dem Schwenken zuvorderst mit Scharfem aufwartet - das riecht bereits nur nach Fass - und kann ja heiter werden... Davon abgesehen nach dem Schwenken ähnlich trocken und holzig wie zuvor, die kaum noch wahrnehmbare Frucht herber und nicht mehr süßlich, eine dezente Korknote (kein Fehlton!) ist hier fast schon ein Gewinn.

Geschmack / Mundefühl
Der milde Beginn überrascht, damit war nicht zu rechnen, so fasslastig, wie es losging. Zwar gibt es auch beim Ramon Lopez Murillo einen leichten Rückfall beim zweiten Schluck, es wird etwas schärfer, aber lange nicht so unerträglich wie beim grottigen Finca Sobreno, der übelst im Gedächtnis bleibt.
Zurück zum Ramon, der außer holzig-Trockenem auch im Geschmack praktisch nichts aufbietet, ganz wenig Herbes, gar nichts Süßliches mehr - und Null Frucht. Auch hier reines Fass. Dazu körperfrei, leicht wässrig auf der Zunge und mäßig strukturiert am Gaumen, das Ganze eingebettet in bestenfalls harmloses Volumen.
Säure. Tja. Kaum zu spüren, das Bisschen extrem mineralisch. Erfreulich wie unerwartet bleiben sowohl Belag als auch Pelz aus! "Highlight" dieses Riojas.

Abgang / Nachgeschmack
Ebenso bleibt Abgang aus, dafür war das Volumen wohl zu mäßig. Holzig-trocken (wen wundert's) ebenfalls im Nachgeschmack, sieht man es positiv, bleibt der Wein sich treu - in abgeschwächter Form. Vergeht rasch ohne weitere Oxidation.

Fazit
Eiweh, DAS war ja mal rausgeschmissen Geld und Zeit, der Weg zu Aldi wegen der "Probierwoche" (KW 29), in der einige Weine kräftig im Preis gesenkt wurden.
Den bereits erwähnten Finca Sobreno konnte ich - wenn auch nur mit Mühe - zurückgeben.
Den Vino Nobile de Montepulciano habe ich gar nicht erst probiert, der Grund ist hier nachzulesen.
Und der Ramon Lopez Murillo ist in Flasche abgefülltes Fass, das wohl zu stark getoastet wurde, bevor man es nutzte, einen Reserva darin zu erzeugen, der der Ramon ja ist... leider. Wer wenig Wein und viel Fass im Glas haben will, der kann hier zugreifen... allen anderen sei geraten: Finger weg!
Positiv: Man kann diesen Wein trinken. Genuss allerdings ist doch was anderes.