Evita Primitivo Puglia 2020

Herkunft / Traube: Apulien / Primitivo

Land: Italien

Jahrgang: 2020

Alkoholgehalt: 13%

Geschmacksrichtung: halbtrocken

Verschluss: sehr guter Kork

Preis: 4,99€


Bewertung: 4

Geruch / Blume
Herb, fruchtbetont, mit Gewicht auf einem besonderen, trocken-gerbstofflastigen Kontrast. Bleibt bemerkenswert lange erhalten - vor dem Schwenken. Danach sehr ähnlich, doch eine Spur säuerlicher, fast eine Spur zuviel....

Geschmack / Mundgefühl
Von Beginn an sehr mild und... sauer, aber nicht unangenehm! Daneben eine fruchtige Süße, überhaupt ist der erste Eindruck wieder sehr fruchtig (ohne, dass sich eine konkrete Frucht benennen ließe). Das Saure überraschenderweise in keiner Weise negativ konnotiert, eher eine - wenn auch ziemlich prägnante - Nuance, wird aber sofort gut von der Süße abgefangen, und wirkt schon im nächsten Schluck weniger vordergründig. Von den trockenen Tanninen schafft es leider kaum was in den Geschmack, sodass der Wein - und so nennt er sich ja klar und deutlich in der Werbung - ob der fruchtigen Süße "halbtrocken" daherkommt.
Das Mundgefühl bleibt mild und ist von sehr hübscher, feiner Struktur; nicht ganz so hübsch das Volumen, doch ansehnlich, ebenso wie der - wenn auch eher - dürre Körper erwähnt werden muss. Eine ebenfalls milde, nicht gar so fruchtige Säure begleitet passend, es gibt weder Belag noch Pelz.

Abgang / Nachgeschmack
Kaum Abgang; und kaum Nachgeschmack... sowas! Damit war nun wirklich nicht zu rechnen... Der Evita Primitio ist fort... ohne sich zu verabschieden... Nicht mal ein Nach-Klang, bis auf harmlose Mandarinenschale (nicht mal die besonders auffällig) ist hier wirklich nichts!
Nun, so kann auch nichts oxidieren - positiv denken.

Fazit
Ein weicher, fruchtbetonter Primtivio, der "sauer" mal als etwas Positives, als eine Nuance vorstellt. Nicht übel. Der komplette Ausfall beim Nachgeschmack kostet ihn allerdings alles jenseits der "4". Kann man trotzdem bedenkenlos mitnehmen, aktuell bei REWE im Angebot für 4,99€, doch auch für z.B. 5,99€ ärgerte man sich nicht.

Hirnrissig:
Der gegossene Plastiküberzug. Kann man sich nur erklären als Reminiszenz an den Wachsverschluss aus dem Mittelalter, also... optisch!
Denn: Was hat das auf einem wirklich guten Korken zu suchen? Da atmet nichts! Der Wein ist erstickt, wird sich nicht mehr ändern, durch das Plastik geht nichts durch...
Und das sind tatsächlich ACHT Gramm verschwendete Ressourcen... noch dazu schlecht abzukriegen, nur mit dem Kellnermesser ist der Mist mühsam entfernbar...
Dann doch bitte lieber einen Schraubverschluss, schon Umwelt und den Korkeichen-Bestand - die richtig guten Korken dann für Rotweine, die altern dürfen - und sollen.