Barahonda 2018 barrica

Herkunft / Traube: Yecla / Monastrell, Syrah

Land: Spanien

Jahrgang: 2018

Alkoholgehalt: 14,5%

Geschmacksrichtung: staubtrocken

Verschluss: Extem echt wirkender Plastik-Korken

Preis: 5,99€

Bewertung: 3

Geruch / Blume
Schwache Frucht, irgendwo zwischen grün und süß. Eine säuerliche Note lässt nichts Gutes erhoffen. Nach kurzem Schweiß wird die zweite Nase noch säuerlicher, wodran das erinnert, mag nicht aufgeschrieben werden. Die sehr trockenen Tannine finden sich so nur noch mit Konzentration.

Geschmack / Mundgefühl
Erfreulich un-sauer, sogar mild, vor dem Einziehen der Luft. Danach beißt es zwar etwas, doch das ist nicht so grottig wie zu befürchen war. Vom Volumen her ansprechend, ein deutlicher, verkohlter Holzton, der die krachend trockenen Tannine begleitet, erinnert an das Fazit des vor Ewigkeiten verkosteten 2011er Barahonda. Kann man aber mit leben, zumal die teils herb-grünen, teils mehr süßlichen Früchte der ersten Nase auch hier zu finden sind. Aber das Fass schlägt schon ordentlich durch. Zudem erfreulich, dass dies nicht zu Adstringenz, nicht mal zu Pelz und praktisch kaum zu Belag führt, der Wein bleibt eigentlich beinahe mild. Ein schmaler Körper kommt auf die Haben-Seite.
Das angekohlte Holz bestimmt auch das Mundgefühl, schon fast spanig (falls es das Adjektiv "spanig" gibt, ansonsten ist dies die Premiere des adjektivierten Substantives "Span") - ebenfalls nicht wirklich unangehem. Doch der Zahnschmelz wird leicht angegriffen, obwohl die sehr mineralische, sehr präsente Säure eigentlich nicht zu ätzen scheint.

Abgang / Nachgeschmack
Wieder mild der schlappe Abgang. Im Nachgeschmack gibt es jetzt mit eingetrockneter Mandarine konkretere Frucht, durchaus nicht so unangenehm, wie es sich liest. Danach ein Hauch von - man glaubt es kaum - Karamell, was mit den Mandarinen-Resten einen wirklich spannenden Eindruck hinterlässt - für einen Nachgeschmack. Oxidiert dann nur langsam, von Pappe o.Ä. keine Spur, vergeht dann ziemlich rasch ohne großartige Veränderungen.

Fazit
Die Blume ist wirklich grottig. Darüber hinaus hat der Kandidat mit der satten Holz(kohle)note schon fast was von "Charakter".
Eigentlich kommen mir nach multiplen, höchst abgefahrenen Kandidaten, die aus der Rebe Monastrell gekeltert wurden, Weine dieser Provenience nicht mehr ins Haus!
Aber: Der besagte Barahonda barrica 2011, verkostet in 2015, tja, der bekam damals hier eine knappe "5"... Und ist /immer noch) eine Cuveé aus Monastrell und Syrah... Also hieß es: Risikoooo... zumal für 5,99€.
Nunja, Begeisterung sieht anders aus... ohne weitere Wortschwurbelei aber reicht es nicht für eine "4", dafür ist die Blume zu (s.o.) abgefahren. Für soviel Geld bekommt man bessere Weine. Doch (nach der Blume, die sogar jetzt noch abstoßend wirkt) hat der Barahonda des Jahrgangs 2018 zumindest Interessantes im Köcher. Und keine echten Fehler. Kaufen muss man das Produkt aber nicht.

Dieser Wein dürfte auch wieder bei EDEKA zu finden sein.