270 Ribera del Duero 2020

Herkunft / Traube: Cosecha / ? (*)

Land: Spanien

Jahrgang: 2020

Alkoholgehalt: 14%

Geschmacksrichtung: staubtrocken

Verschluss: Sehr guter Kork

Preis: 4,99€

Bewertung: 3 von 5

Geruch / Blume
Die milde erste Nase ist geprägt von "dunklen Beeren" sowie einem Hauch von Sternanis; mehr eine Idee nur die Walnuss im Hintergrund. Und sie verflacht rasch (nicht die Walnuss, die erste Nase). Ähnlich fruchtbetont, doch deutlich süßer in der Frucht nach dem Schwenken, wobei das Süße ins Karamellne spielt; sonst ähnlich wie zuvor, doch tatsächlich weniger präsent als noch zu Beginn.

Geschmack / Mundgefühl
Umgehend großes Volumen, nicht so fruchtig, wie erwartet. Ein feinnadlier Belag macht sich - dem Volumen folgend - rundrum breit, vergeht anfangs einigermaßen schnell. In den Facetten jener "dunklen Beeren" jetzt deutlich herber. Der Belag addiert sich doch, das Mundgefühl wird hölzern, die Assoziation von Sägespänen drängt sich auf - die wässrige Kompononente, die es durchaus gibt, will da so gar nicht passen. Ansprechend, dass sich passend zum Holz trockene Tannine finden, die bestens zum herben Gesamtbild passen. Wo Körper sein könnte, findet sich allerdings nur ein großes Loch, sodass der 270 Ribera del Duero irgendwie "innen hohl" wirkt.
Die sehr mineralische Säure ist spürbar, wobei sie inzwischen Mühe hat, sich durch den pro Schluck dicker werdenden Belag Geltung zu verschaffen. Da hilft auch nichts, dass dieser weiterhin vergeht, wenn auch stetig langsamer.

Abgang / Nachgeschmack
Ein sehr schmaler Abgang ist von feiner, milder Herbheit, der Nachgeschmack allerdings nur ein Abklatsch des Vorherigen, als wäre der Wein bereits oxidiert zwischen Geschmack und Abang... merkwürdig. Es bleibt - nach den paar getippten Zeichen hier - nur noch der Belag erwähnenswert, jetzt zum 1000er Schmirgel mutiert und ansonsten harmlos. Vom Rest keine Spur. Immerhin auch keine Pappe o.Ä. zum Schluss.

Fazit
Hmtja! Das geht ordentlich hin und her beim 270... Persistent ist nur der Belag, dafür in verschiedenen Variationen. Ganz hübsch das - sehr - herbe Gesamtbild, in welches die zweite Nase aber auch nicht wirklich passt.
Generell kein Freund von Gewächsen, die zuviel Fass gesehen haben, tue ich mich schwer, objektiv zu bleiben. Subjektiv werde ich den Wein sicher nicht nochmal kaufen... Aber nicht alle (vor allem jene, die mir hier schreiben), teilen diese Abneigung. Da sich der feine Schmirgel aber sogar auf Tee, Kaffee etc. auswirkt, lange nach dem Ende der Verkostung, bleibt am Ende nur die "3".

(*)
Das hintere Etikett ist mehr eine babylonische Auflistung der zwingenden Inhaltsstoffe wie "enthält Sulfite" in so ziemlich allen Europäischen Sprachen... welche Traube(en) sich hinter dem Wein verbirgt... who knows...