Primitivo Merlot 2022 

Herkunft / Traube: Apulien / Primitivo, Merlot

Land: Italien

Jahrgang: 2022

Alkoholgehalt: 13%

Geschmacksrichtung: süßlich-sauer

Verschluss: Schraube

Preis: 2,69€


Bewertung: 2 von 5

Geruch / Blume
Recht süßliche und fruchtbetonte erste Nase mit wenigen Gerbstoffen im Hintergrund. Nach dem Schwenken weiterhin - nicht unangenehm - süßlich, doch ist jetzt mehr Karamell die Ursache als eine undeutliche Frucht, dazu gibt es ein I-Tüpfelchen Vanille. Nicht schlecht.

Geschmack / Mundgefühl
Da sich der Wein selbst per Etikett schon "halbtrocken" nennt, verwundert es nicht, dass es im Geschmack süßlich weitergeht. Allerdings ist das Gebotene jetzt doch erheblich zu süß, das Ganze geht in Richtung (Kirsch-)Sirup, reichlich klebriges Mundgefühl inkl. Statt Herbem am Gaumen fängt dieser ebenso umgehend an zu kokeln, was nicht wirklich als Kontrast taugt, doch ein wenig vom Grundton ablenkt. Ein Kribbeln auf der Zunge als Struktur zu werten, wäre irgendwie merkwürdig. Dafür ist das Volumen ganz nett.
Eine spürbare Säure wirkt deplaziert wie ein Schuss Essig zuviel am Salat, dazu "passend" ein aufgerautes Gefühl auf dem Zahnschmelz. Keinerlei Belag oder Pelz. Was sich leider im Verlauf deutlich ändert, der nun stetig dichter werdende Belag passt noch weniger als alles andere.

Abgang / Nachgeschmack
Interessant, dass ausgerechnet im Abgang ein Hauch Herbes auftaucht. Der Nachgeschmack ist ebenfalls gefälliger, lange nicht mehr so süß, aber gut wäre gut übertrieben. Die Lust, sich mit der Seiche weiter zu beschäftigen, endet hier.

Fazit
Hier passt gar nichts. Schon der zweite 2022er Jahrgang eines bekannten Discounter-Weines, der Schrott ist, Eigentlich der dritte, doch der grade frisch verkostete Standard-Merlot von Aldi(Süd) ist wenigstens mehrfach trinkbar. Der hier nicht, zu süß, was noch ginge, aber dazu pelzig und viel zu sauer. Wie kriegt man sowas hin? Kellermeister-Geheimnis wahrscheins...

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