Geruch / Blume
Sehr zitruslastig, Mandarinenschale, dazu leicht säuerlich - recht ungewöhnliche erste Nase für einen Primitivo. Noch saurer nach dem Schwenken, begleitet von kurzen Schweißnoten, die leider nicht von schlechten Eltern sind. Ist man da "durch", wird die Blume gefälliger, und zwar, indem sie kantiger wird. Hat man auch nicht oft. Ein paar trockene Tannine, noch mehr grüne "dunkle Beeren". Nichts, was vom Hocker haut.

Geschmack / Mundgefühl
Es war schon geplant, das mit dem "vom Hocker" hier aufnehmen, da mit starker Säure gerechnet werden musste nach der zweiten Nase. Und so kommt es leider auch, trotz des eher milden Beginns vor dem Einziehen der Luft. Zitronig-sauer, fast ätzend, das dann aber im gesamten Mundraum, der ebenfalls direkt mit einem pelzigen Belag tapeziert wird. Der Zahnschmelz gibt Laut, dass er bitte von weiteren Versuchen, dieser Plörre etwas abzugewinnen, verschohnt werden möchte - und so wird die Verkostung hier folgerichtig abgebrochen.

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Fazit
Freunde von was-auch-immer, jedenfalls sauer, werden hier fündig. Alle anderen werden hier... tja, eigentlich schon reingelegt, denn mit Primitivo hat diese Seiche noch weniger zu tun als mit Rotwein. Herrjeh!
Und dabei war ich recht positiv gestimmt, denn der "Bruder", ein Sangiovese, bekam im September '21 problemlos die "4"...

(*)
Da die Flasche ähnlich schnell im Altglas wie die Plörre in der Kanalisation verschwunden ist, muss ich Jahrgang und Alkoholgehalt schuldig bleiben.