Sasseta Appassimento Puglia 2022

Herkunft / Traube: Apulien / ?

Land: Italien

Jahrgang: 2022

Alkoholgehalt: 15%

Geschmacksrichtung: feurig sauer-trocken

Verschluss: Plastik

Preis: 3,19€

Bewertung: 2 von 5

Geruch / Blume
Dumpfe, recht voluminöse und sehr holzige erste Nase, mit etwas Frucht in Richtung dunkler Beeren abgerundet. Stechend-säuerlich nach dem Schwenken wie eine im Keller vergessene Sporttasche; entsprechend viel trockener und um Längen nicht mehr so angenehm dumpf wie zuvor. Schwenkt man, hält das Glas weit weg und nimmt die zweite Nase erst nach einigen Sekunden, so wird es deutlich besser, doch immer noch säuerlich.

Geschmack / Mundgefühl
Wenn die zweite Nase derart ins Saure schwenkt, dann ist meist Hopfen, Malz - und Wein verloren, so lehrt es die Erfahrung. Vor allem einige Weine der letzten Zeit haben hier ihre Spuren hinterlassen. Ähnlich ist es beim Sasseto Appassimento, es bleibt bei dieser Tendenz, nichts Mildes, Cremiges oder gar (wie bei Appassimenti eigentlich erwartet) Süßliches stellt sich ein - doch er bleibt trinkbar! Puh... Gewinnt sogar im Geschmack über jene Zeit, die inzwischen vergangen ist, die "Vorrede" zum Kandidaten zu verfassen.
Das Volumen ist gut, der Duca di Sasseto hat etwas Struktur (und Körper), zeigt - jetzt nicht mehr überraschend - Ansätze von Adstringenz im Mundgefühl. Welches besonders gekennzeichnet ist von einem gewissen Feuer, das sich rundherum breit macht und das Adjektiv "gereizt" ins Spiel bringt - immerhin ist Säure zwar vorhanden (sehr mineralisch), führt aber nicht zum Dauer-Stirnrunzeln.
Reste der Frucht aus der Blume sind jetzt sehr herb, irgendwas in Richtung "Restsüße" findet sich nicht wirklich; das Herbe an sich aber ist ganz passend. Pelz oder Belag bleiben aus.

Abgang / Nachgeschmack
Aus geht allerdings nicht das Feuer, mit dem der Wein den - wenn vorhandenen - Abgang auch noch verkohlt. Dann schnell milder, Feuer gelöscht, hübsch herb mit harmonischem Nachklang zum Geschmack. Mehr aus der Zitrusfraktion jetzt, die Mandarine, angetrocknet, ist fast greifbar, so deutlich tritt dies jetzt hervor. Auch hier Null Süße. Oxidiert dann recht schnell zu Pappe-to-Go, das immerhin ist harmlos.

Fazit
Appassimento? Hallo? (Reimt sich - ich konnte nicht widerstehen).
Bis auf Gelegenheit, dieses Bonmont unterzubringen - hat der Wein wirklich kaum was zu bieten, das dazu führen würde, ihn mehr als einmal zu kaufen. Selbst dann nicht, wenn er wie aktuell (in der KW 38 2023) mit 3,19€ im Angebot ist.
Jedenfalls war diese Verkostung zu keiner Zeit langweilig - aber sicher kein Grund für mehr als eine "2"... zumal die Fuselstoffe, die Obiges wie "adstringent" und "feurig" mit initialisiert haben dürften, dazu führen, dass man mehrfach in der Nacht aufwacht, um den total vertrockneten Gaumen (Stwrt: Klett-Verschluss) mit Wasser zu spülen. Hat lange kein Wein mehr aufgewiesen hat in diesem Testfeld. Zum Glück.

Der Name des Weines in der Navigation
In der Werbung im Flyer hieß diese Bouteille "Duca di Sasseta Appassimento" - ich verkürze in der Navigation auf Sasseta Appassimento, einfach der Übersichtlichkeit halber. Titel/Subtiel sowie die Einträge für SEO beinhalten den ganzen Namen, zur besseren Auffindbarkeit im Netz.

Nachtrag
Das Babylonische Sprachgewirr in 3pt-Schrift auf dem hinteren Etikett hätte im Vorfeld schon stutzig machen müssen/sollen... tja.