Calle Prinzipal 2019 

Herkunft / Traube: Kastillien / Tempranillo, Cabernet Sauvignon

Land: Spanien

Jahrgang: 2019

Alkoholgehalt: 12,5%

Geschmacksrichtung: trocken

Verschluss: Schraube

Preis: 3,99€

Bewertung: 3 von 5

Geruch / Blume
Schwer zu lesende erste Nase, vornehmlich grüne Noten, mehr von Grassilage mit leichter Säuerlichkeit, doch etwas, das weit entfernt an Walnuss erinnert, mischt mit hinein. Da dies auch noch rasch schwächer wird... nunja. Harmlose, trockene Tannine sich jedoch recht klar. Derb saurer Schweiß lässt das Glas unwillkürlich (mit einem "buuaah") vom Gesicht wegziehen. Ohne dann nochmals zu schwenken (lieber nicht!) fällt eine Sherry-Note auf, die genau so schnell flöten geht wie die Nuss zuvor. Es bleiben Reste der Silage vom Beginn. Mutig nochmals geschwenkt sind die Schweißnoten übrigens dann erträglich(er).

Geschmack / Mundgefühl
Großes Volumen direkt zu Anfang, der Wein ist schnell rum im Mundraum, hat jetzt erstmal erstaunlich Süßes im Gepäck und wirkt sehr frisch. Besagte herbe Noten bilden jetzt einen anständigen Kontrast zum inzwischen nicht mehr ganz so Süßem (das jedoch bei jedem neuen Schluck wiederkehrt). Im Mundgefühl allerdings - ebenfalls von Anfang an - sehr wässrig. Dennoch nicht ohne Struktur, jedoch frei von Körper jeder Art.
Die Säure ist zwar spürbar, aber irgendwie eigenschaftsfrei, weder richtig mineralisch, noch gar fruchtig. Dafür nur ein schmaler Belag und kein Pelz. Nachtrag: Der Belag addiert sich später ordentlich!

Abgang / Nachgeschmack
Das Silageartige zieht sich bis in den Abgang, der jedoch ist richtig präsent. Wieder süßlicher im Nachgeschmack, Kirsche aus dem Glas als Assoziation (natürlich nicht SO süß). Auch das kippt wieder ins Herbe, alles rundrum verschwindet rasch, und es bleibt ein unschöner Nachgeschmack à la Blumenwasser, der dafür erheblich zu lang.

Fazit
Eventuell war die Bouteille beleidigt, weil ich sie monatelang unbeachtet - und un-verkostet - in einer Ecke habe stehen lassen.
Oder der Calle Prinzipal des Jahrgangs 2019 ist einfach nur das, was die Verkostung nahelegt: grünlich-herber Durchschnitt. Und nicht wirklich einen zweiten Griff ins Regal wert.
Der Vorgänger, auf den hier nicht näher eingegangen wurde, bekam noch die "4" - doch schon allein wegen diese Schweißangriffes auf die zweite Nase muss sich der aktuelle Kandidat mit einer "3" begnügen.

Diesen Wein gab es auch schon bei Penny, EDEKA und trinkgut.