Barahonda 2020 barrica

Herkunft / Traube: Yecla / Monastrell, Syrah

Land: Spanien

Jahrgang: 2020

Alkoholgehalt: 14,5%

Geschmacksrichtung: scharf-trocken

Verschluss: guter Kork

Preis: 5,99€ / ?€

Bewertung: 3 von 5

Geruch / Blume
Der Beginn hat mit einer fruchtigen, leicht schokoladigen Note etwas von Mon Chéri - und ist Potenzen besser als beim Vorgänger. Um Besagtes herum eher trocken mit wenigen, recht holzigen Tanninen. In Summe aber ausgewogen. Nach dem Schwenken kehrt mit Säuerlichem alte Unsitte des Barahonda zurück, das aber changiert irgendwo zwischen mild und beißend... findet man auch nicht jeden Tag. Später grundlegend eine Idee milder und wieder mit mehr Frucht. Und mehr Tanninen, die weniger trocken sind, dafür durchaus dezent von Leder künden.

Geschmack / Mundgefühl
Völlig unerwartet mild vor dem Einziehen der Luft; und danach zuerst tatsächlich cremig im Mundgefühl, bevor doch der Monastrell durchschlägt mit sauren, nadeligen Spitzen, die sich von hinten zurück nach vorne den Weg durch den Mundraum bahnen. Kann man allerdings - so man denn will - vielleicht sogar als Kontrast werten... Schön, dass besagter Monastrell sich dann bedeckter hält, das Ganze wird wieder milder, das Cremige im Mundgefühl kommt zurück - und sogar die (Milch)Schokolade zeigt sich erneut im vorderen Bereich. Zum Abgang hin jetzt grüne Noten, die Herbes mitbringen, der Mundraum wird so nachgerade "zweigeteilt" - vorne fruchtig, hinten herb.
Das ändert sich leider schnell: Alles wird irgendwie zu einem saure(re)n Brei, die mineralische Säure putscht - und der Wein ist über die Wupper (um nicht andere, negativ konnotierte Verortungen zu nutzen). Immerhin addiert sich das Nadelige weder zu Belag noch zu Pelz.

Abgang / Nachgeschmack
Interessant, dass trotz der Facetten jede Art von Abgang ausbleibt. Im Nachgeschmack jetzt ähnlich abgestanden mandarinig wie beim 2018er Vorgänger. Aber auch nicht schlechter als das Saure zuvor, eigentlich schon fast angenehmer.

Fazit
"Hier wird kein Monastrell mehr vorgestellt" - ich schreibe dieses Zitat aus diversen Verkostungen absichtlich fett, damit ich mir vielleicht mal selbst angewöhne, mich dessen schon VOR DEM KAUF zu besinnen...
Es fällt ehrlich schwer, nicht aus dem sprachlichen Rahmen zu fallen, wenn ich über MONASTRELL rede - was für eine grauenhafte Plörre praktisch jeder Wein ist, der aus dieser @#&!$%-Traube hergestellt wird. Und da durfte ich zuletzt einige probieren, online bestellt als "Überraschungs-Paket Spanischer Spitzenweine"... was für Zumutungen da drin waren.... Kann man nicht mal anonym verschenken, da macht man sich strafbar wegen Verstoßes gegen das Chemikalien-Gesetz.
Für 5,99€ war der Wein im Angebot, heaven knows, what the heck das Produkt normalerweise kostet. Auf jeden Fall: zu viel!

Genug der Tiraden, genug vom Barahonda - auch wenn mit Syrah verschnitten, taugt der Wein nicht für eine "4", eigentlich taugt der Wein gar nicht, aber zumindest die Verkostung war nicht so übel wie befürchtet.

Da sich das Etikett doch deutlich unterscheidet zum Vorgänger, wurde ein neutrals, KI-generiertes Bild hergenommen, solange das aktuelle Bild noch nicht bearbeitet wurde.