Preis < 3,-€, Tempranillo, Biowein, Bewertung: 3
Herkunft / Traube: Toskana / ? (**)
Land: Italien
Jahrgang: 2022
Alkoholgehalt: 13,5%
Geschmacksrichtung: trocken
Verschluss: sehr guter Kork
Preis: 5,15€ / 7,99€
Bewertung: 3 von 5
Geruch / Blume
Dezente, leicht rauchige und eher grüne erste Nase mit ebensolch' dezenten, trockenen Tanninen. Und nicht ganz ohne Süße. Eine Karamellnote überrascht nach dem Schwenken, etwas süßer jetzt, in Summe aber ganz ähnlich wie zuvor. Hübsch.
Geschmack / Mundgefühl
Anfangs harmlos gewinnt der Mazzei Fortior schnell an Volumen, bespielt den Mundraum rundherum - nur in der Mitte tut sich absolut nichts, sodass sich "Hohlraum" als Substantiv aufdrängt. Wie schon das Bouquet erwarten ließ, bleibt das nicht so, der Wein gewinnt an Präsenz, der Hohlraum verduftet, die Nuancen der ersten Nase stellten sich erneut ein, herb, eher grün, wenig süß, garniert mit einigen Tannin-Resten. Mit der Zeit stellt sich sogar erneut Karamell ein, mager, aber zu notieren. Dennoch stetig wässrig im Mundgefühl, und das trotz einer sehr feinen Struktur, die versucht, dagegenzuhalten (falls Strukturen wo gegenhalten können, natürlich) - und schließlich deutlich verliert. Schade.
Ebenfalls sehr fein - wenn auch einen Tacken zu weit im Vordergrund - die mineralische Säure. Nur schwacher Belag, der sich allerdings leidlich addiert. Kein Pelz.
Nachtrag: Leider bleibt das (auch) nicht so, die Säure wird aufdringlicher, das Ganze verflacht und wird stetig trockener.
Abgang / Nachgeschmack
Der Absatz ist schnell abgehakt: Nur homöopathische Reste schaffen es bis hier hin, zudem wird es noch ordentlich pappig, und das zeitnah. Einweh...
Fazit
Im Geschmack erstaunlich unterkomplex, hat man zuvor das Bouquet genossen. Oder anders formuliert, eingängiger, bildhafter:
Selten einen solchen Tiger so als Bettvorleger enden sehen - im Glas!
Positiv: Eine interessante, kurzweilige - aber auch durch den fehlenden Nachklang arg kurze - Verkostung. Für 5,19€ im Angebot (*) problemlos vertretbar;
Den Standard-Preis von (angeblich, weil: Die Bouteillie ist mir noch nie aufgefallen im Regal) 7,99€ aber sicher deutlich überhöht.
(*) Deswegen auch die zeitnahe Vorstellung - aktuell gebricht es mir eigentlich an Zeit, an zwei Tagen zwei Weine konzentriert zu verkosten, aber da der Mazzei Fortior 2022 ein Schnäppchen hätte sein können, und Google meine Wein-Seiten im Durchschnitt innerhalb von 12h im Ranking weit nach oben spielt, habe ich das mal durchgezogen.
(**) Dass es keinerlei Informationen zu den verwendeten Trauben gibt, ist wirklich unschön - bei dem Originalpreis. So trocken, wie der Wein sich inzwischen gibt, könnte sogar Monastrell "verbaut" sein - und das kann ja nun wirklich niemand wollen.