Preis < 5,-€ - Traube: ?? - Bewertung: 3
Herkunft / Traube: Apulien / Primitivo
Land: Italien
Jahrgang: 2022
Alkoholgehalt: 13%
Geschmacksrichtung: trocken
Verschluss: Plastik
Preis: 2,49€
Bewertung: 4 von 5
Geruch / Blume
Sehr gewürzlastige erste Nase, die tatsächlich die Assoziation von frisch angemachtem Salat aufkommen lässt, dazu Tannine in Richtung feuchtem Leder, nur ganz wenig Süße und noch weniger Frucht. Das ändert sich mit Kirsche und Brombeere stark nach dem Schwenken, sehr viel süßer jetzt, kaum noch würzig, die Gerbstoffe kantiger und deutlich trockener - aber sicher nicht schlecht in Summe, den Primitivo kann man jetzt bereits mehr als erahnen.
Geschmack / Mundgefühl
Angenehm mild vor dem Einziehen der Luft. Dann - nach irgendwie "spritzigem" Beginn - geht es auch mild weiter, die Frucht jetzt - trotz Restüße - vor allem am hinteren Gaumen.spürbar herber. Alles eingebettet ins gutes Volumen, der Primitivo findet praktisch überall statt, wobei ein schmaler Körper unterstützt. Nicht wässrig, eine anfänglich maue Struktur baut sich mit der Zeit mehr und mehr auf, bis sie fast zum Highlight der Verkostung wird - gut.
Die mineralische Säure begleitet, es gibt weder Belag (später hier doch einen - harmlosen - Ansatz) noch Pelz.
Abgang / Nachgeschmack
Kaum Abgang. Passend, aber wieder spritziger der Nachgeschmack, wirkt sehr unausgewogen im Vergleich, feurig am Gaumen, mild auf der Zunge, süßerer Reste der Frucht. Vergeht langsam ohne störende Oxidation.
Fazit
Das Einzige, was diesen Wein von einer "5" entfernt, ist, dass er offensichtlich doch zu jung auf die Flasche gezogen wurde. Da hätten ein-zwei Jahre wohl für ein ausgewogeneres Gesamtbild ganz gut getan. Und selber durch Lagerung nachhelfen: Fehlanzeige, denn der Plastikverschluss verhindert das klassische Reifen.
Dennoch kein schlechter Wein, da gab es schon andere, die sich "Primitivo" nannten, das aber bei Weitem so einhielten wie der aktuelle Kandidat.
Der Name
Tja, "Primitivo" im Internet suchen - und diesen bei Aldi (Süd) auf diesen Seiten finden - zwecklos. Ob die vom großen "P" (hoffentlich ist es überhaupt ein "P" - und keine Glyphe für Maisfladen) abgeleitete Namensgebung "P" Primitivo da abhelfen kann... das bleibt abzuwarten, mehr geht von dieser Seite aus leider nicht.