Preis < 3,-€, Tempranillo, Biowein, Bewertung: 3
Herkunft / Traube: Côtes du Rhône / ?
Land: Frankreich
Jahrgang: 2019
Alkoholgehalt: 14%
Geschmacksrichtung: trocken
Verschluss: Plastik
Preis: 4,99€
Bewertung: 3 von 5
19.03.22
Geruch / Blume
Eigentlich eher grün zu Beginn führen schwache Noten von Haselnuss schnell in eine trockenere Richtung - aber nur in die Richtung, weiter ausdifferenziert sich die erste Nase nicht. Mäßig deutlichere, trockene Gerbstoffe nach dem Schwenken, dennoch runder und durch etwas Frucht ansatzweise komplexer. Überzeugt nicht wirklich, ist aber auch nicht uninteressant.
Geschmack / Mundgefühl
Ähnlich mild und harmlos jetzt der Geschmack, auffallend allerdings, dass der Léon Perdigal umgehend bis in den hinteren Mundraum gelangt, praktisch ohne zeitliche Verzögerung, was direkt ansprechendes Volumen erzeugt. Ebenfalls auffällig allerdings das monströse Loch in der Mitte, nachgerade ein Hohlraum dort, wo man normalerweise Körper verorten würde. Im Geschmack irgendwie "von allem etwas" - vor allem "etwas wenig": Grünlich, fruchtig, leichte Süße, herb zum Abgang hin, selbst das Mundgefühl ist maximal als "mild" zu fassen... Charakter sieht dann doch anders aus. Immerhin gewinnt das Ganze mit der Zeit doch leicht an Struktur, selbst das Loch schließt sich ein wenig.
Säure zeigt ebenso wenig wie Belag oder gar Pelz.
Abgang / Nachgeschmack
Der Abgang schließt sich nahtlos an: Es gibt keinen. Ein Hauch von Zitrusfraktion im Nachgeschmack, Zitronenschale, die ersten wirklich klaren Nuancen - in schmaler Dosis. Angenehm lang erhalten bleibt das inzwischen ins Cremige tendierende, milde Mundgefühl. Fehlnoten bleiben aus.
Fazit
Ein anstrengender Wein - man fragt sich unwillkürlich, ob man konzentriert genug ist, oder der Wein doch einfach nur schlapp und kaum was bietet, das sich wirklich fassen ließe. Für Freunde des Verkostens sicher interessant, für eine "4" müsste der Léon Perdigal Côtes du Rhône allerdings mehr auftischen. Zumal für 4,99€ - im Angebot des Wochen-Prospekts (Standard-Preis muss aktuell offen bleiben).
So gar kein Vergleich zum zuletzt verkosteten 2016er Léon Perdigal, weswegen auch nicht auf diesen referenziert wurde.
Dieser Wein dürfte ebenfalls wieder bei trinkgut zu erhalten sein.