Oktober 15, 2021

Geruch / Blume
Sehr grüne erste Nase, die jedoch geprägt wird von einer unangehmen, modrigen Note, die weit über "feuchter Keller" hinausgeht. Nach dem Schwenken gefälliger, immer noch leicht modrig, doch durch mehr Kantiges jetzt ausgewogener. Auch ein paar trockene Tannine stellen sich ein, sowie etwas Frucht, herb, und ganz weit im Hintergrund.

Geschmack / Mundgefühl
Wenig überraschend auch hier vorwiegend Grünes, aber auch mehr von der Frucht, die - herb - mit Phantasie von unreifem Holunder kündet. Sonst körperlos, spartanisch im Volumen, sehr wässrig im Mundgefühl. Das Spartanische gibt sich mit der Zeit, das Wässrige nur unwesentlich. Interessanterweise ist hier mal wieder das Ganze mehr als die Summe seiner Teile, der Zweisam ist nicht gar so belanglos wie es sich liest.
Die sehr schwache Säure hat einen mineralischen Touch, Pelz bleibt aus...

Abgang / Nachgeschmack
... ebenso ein Abgang. Im Nachgeschmack jetzt süßer, weniger grün - sicher der bessere Teil der Verkostung -, dafür wird's im Mundgefühl wieder erheblich wässriger. Was den Wein nicht davon abhält, leidlich unverändert lange zu verweilen und ohne störende Oxidation nur langsam zu vergehen.

Fazit
"Schadet nicht, nutzt aber auch nix"... Das dürfte es treffen - und führt zur "3".
Wobei "schadet nicht" sich natürlich nicht auf den enthaltenen Alkohol bezieht, denn Alkohol ist ein Zellgift - und ein Krebspromotor - auch in langweiligen Weinen!!