Wein für Jedermann

Geruch / Blume
Ganz zu Beginn erst sehr grüne Noten, das aber wird schneller überlagert von etwas Süßem, das an eine Mischung aus Marzipan und Pflaume in Madeira erinnert - natürlich nicht in Reinform. Dazu nur ein Hauch trockener Gerbstoffe, das Ganze wirkt aber doch recht stimmig. Noch einen Tacken süßer nach dem Schwenken, sonst erfreulich Änderungs-los.

Geschmack / Mundgefühl
Dass es süß weitergehen dürfte, davon war auszugehen. Aber ein derart wässriger Auftakt, das kommt überraschend. Ebenso das Herbe, das ebenso umgehend im hinteren Mundraum die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das Süße an sich hat jetzt nichts mehr zu tun mit o.g. Nuancen/Assoziationen, es ist rein zuckrig-süß. Als Frucht dennoch hart überlagerte Erdbeere, etwas Grünes vom Stängel inkl. Nicht schlecht das Volumen. Mit der Zeit nivellieren sich die "Extreme", herb dominiert weiterhin, zuckrig bleibt es dennoch. Und wässrig ebenso wie körperlos.
Säure zeigt sich ebenso wenig wie Belag oder Pelz...

Abgang / Nachgeschmack
... oder Abgang, nur mit Phantasie hier wieder leicht herb. Im Nachgeschmack weniger wässrig, das Mundgefühl bekommt etwas Cremiges, was 1:1 zum Türkischen Honig passt, der jetzt den reinen Zucker ablöst - allerdings auch eher die Assoziation, wenn auch eine deutliche. Ändert sich weiter nicht, vergeht recht rasch.

Fazit
Ein leichter Wein. Genau das Richtige für den Sommer auf Balkon oder Terrasse. Und sicher nichts für den Mittelpunkt. Kann man gerne mal öfter mitnehmen, wenn einem nichts anderes in die Finger kommt in der Preisklasse.

Der Vorgänger
Auf diesen (Merlot Pfalz 2020) wurde nach der komplett anderen Blume gar nicht weiter eingegangen - im Geschmack ähnelt er dem heurigen Kandidaten dann aber mehr.

Da beide Flasche gleiche (Front-)Etiketten zieren, wird kein neues Bild eingestellt.