Preis < 5,-€, Primitivo/Susumaniello, Bewertung: 3
Geruch / Blume
Leicht fruchtig-süßliche erste Nase mit einer hübschen Schokoladennote. Verfliegt aber so schnell, dass kaum mehr herauszubekommen ist. Deutlich kantiger und mit einem stechend-alkoholischen Aufzug die zweite Nase, nicht mehr so süß, aber auch nicht mehr so gut wegen des Stechenden.
Geschmack / Mundgefühl
Dennoch erfreulich mild vor dem Einziehen der Luft. Aber dann geht's rund: Der Wein explodiert förmlich im vorderen Mundraum, völlig über-präsent, und man denkt sofort: Der hat zuviel Sonne abbekommen - praktisch einen Sonnenstich! Um Längen milder und gefälliger aber schon der zweite Schluck, fruchtbetont jetzt, nicht mehr aufdringlich, das Volumen ist aber mit dem besagten vorderen Mundraum "ausgeschöpft", weiter hinten ist der Wein kaum zu spüren, entsprechend null Körper. So bleiben auch Kontraste jeglicher Art aus. Das Mundgefühl hat aber was, ist fein strukturiert und ebenfalls sehr gefällig.
Die harmlose Säure ist - tja - schwer zu beschreiben, evtl. etwas mehr mineralisch als fruchtig. Weder Belag noch Pelz.
Abgang / Nachgeschmack
Und nach Vorgenanntem logischerweise auch null Abgang. Den Nachgeschmack prägen Reste der Süße - und ein Brennen auf vorderer Zunge und Gaumen, "Explosions-Reste", um im Bild zu bleiben. Außer dem Brennen ist der Primitivo Susumaninello des Jahrgangs 2024 von NORMA auch hier schnell verschwunden.
Fazit
Eine unerwartet zügige Verkostung, kaum Nuancen, dafür mit Überraschungen. Für eine "3" reicht es so ohne Nachdenken.
Der Vorgänger hat hier noch eine "5" abgesahnt, aber von der "5" ist der Kandidat heute soweit entfernt wie sich die Weine in der Beschreibung unterscheiden - deswegen gibt es auch keine Referenz auf jenen.
Und es bleibt beim älteren Bild - da kaum Unterschiede - dafür auch kaum Zeit für Bildbearbeitung