Wein für Jedermann

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Bordeaux 2019 Baron Philippe de Rothschild

Herkunft / Traube: Bordeaux / Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc

Land: Frankreich

Jahrgang: 2019

Alkoholgehalt: 13,5%

Geschmacksrichtung: scharf-trocken

Verschluss: Sehr guter Kork

Preis: 4,99€

Bewertung: 3 von 5

Geruch / Blume
Flache, mit freuchtem Grasschnitt sehr grüne erste Nase, die sich schnell fast komplett verflüchtigt. Nach kurzen Schweißnoten bringt das Schwenken ein ganz anderes Bild hervor: Der Bordeaux ist jetzt dumpfer, kein Grasschnitt mehr, statt dessen eine schwache dunkle Beere, gleichermaßen leicht süß wie herb. Auch dies nimmt wieder schnell ab und hinterlässt dumpfe Tannine. Hübsch.

Geschmack / Mundgefühl
Ebenso mild wie überaus herb nun der Geschmack, ansprechendes Volumen verteilt diese Noten gleichmäßig fast im ganzen Mundraum, wobei ein zeitlicher Verlauf für Spannung sorgt. Das Herbe, wieder sehr Grüne erinnert an abgezogene Rinde (auch mit der leichten Schärfe) sowie unreife Erdbeere. Wenn der Wein Restsüße hat: Er behält sie für sich. Ein schmaler Körper passt zum unscheinbaren Mundgefühl, das - später - von jener besagten Schärfe geprägt ist, doch erstmal nicht unangenehm wirkt.
Eine extrem mineralische Säure passt dazu, ist jedoch mehr als eine Spur zu präsent, aufgerauter Zahnschmelz inkl. Ein feiner Schmirgel auf vorderer Zunge und Gaumen trübt ebenfalls das Bild, doch er vergeht jeweils flott; zumindest anfangs, denn später addiert sich dies in dem Maße, wie die Schärfe immer mehr zunimmt - unschön.

Abgang / Nachgeschmack
Erstaunlich mild hingegen der immerhin merkbare, herbe Abgang; der Nachgeschmack tut es ihm gleich, ist statt "mild" eher "flach", aber durchaus ein klarer Nachklang ohne Ausreißer. Bleibt lange bestehen, oxidiert nur sehr langsam zu trockener Mandarinenschale (als Nuance) und erst ganz zum Schluss zu - harmlosem - 80g/holzfrei.

Fazit
Wenn es "den Bordeaux" gäbe, den aktuellen Kandidaten könnte man diesem problemlos zuordnen: Ein Wein, der grobe Erwartungen erfüllt. Doch er ist sehr kantig. Das Scharfe zu vordergründig. Evtl. zu jung auf die Flasche gezogen. Dank des sehr guten Korkens dürften Experimentierfreudige mit großem Stauraum für Wein den 2019er Baron Philippe de Rothschild lagern - und nach drei, vier, fünf Jahren nochmals verkosten. Das dürfte sich lohnen.
Aber auch die aktuelle Verkostung hat sich gelohnt, trotz der Kanten bekommt man, in etwa, was man erwartet hat. Freunde und Freundinnen herber, trockener Gewächse könnten hier auf ihre Kosten kommen - wenn sie die Schärfe tolerieren.
Da diese inzwischen alles vollständig dominiert, bekommt der Wein nur noch knapp die "3" - und (bei mir) einen gratis-Gang zur Kanalisation.

Nachsatz
Schön, dass das - im Text rein in Englisch gehaltene - hintere Etikett Aufschluss über die der Cuvée zugrunde liegenden Trauben liefert.


Das Datum der Verkostung dieses Weines finden Sie unterhalb des ersten Abschnittes.
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