Wein für Jedermann

Geruch / Blume
Leicht fruchtig mit einer feinen Schärfe und etwas Steinstaub. Die zweite Nase ist dann nicht nur ähnlich der ersten, sie ist praktisch gleich! Vielleicht weniger scharf, und jetzt entwickeln sich mit der Zeit doch - mehr und mehr - ebenso feine Ledernoten.

Geschmack / Mundgefühl
Umgehend fällt das Milde auf, nicht minder umgehend kontrastiert von dezenter Adstringenz, beides im Rahmen eines großen Volumens. Die Frucht der ersten Nase bestimmt das Gesamtbild, recht süßlich zwischen matschiger Erdbeere und überlagerter Kirsche. Reichlich "Fleisch" im Mundgefühl, feine Struktur auf der Zunge. Dazu leichtes Kokeln am hinteren Gaumen, der sonst kaum merklich Herbes beisteuert.
Die schwach auftretende Säure ist mineralisch, doch präsenter, als man meint, denn man merkt doch, dass der Zahnschmelz sich aufzurauen scheint. Kein Pelz.

Abgang / Nachgeschmack
Herber jetzt der Abgang; im Nachgeschmack dominiert leider ein Brennen - vor allem auf der Zunge -, das wohl auf o.g. Säure zurückzuführen ist, welche jetzt stetig präsenter wird und einhergeht mit Rückkehr der - eigentlich harmlosen - anfänglichen Adstringenz. Ein echter Rück-Schritt. Oxidation in Richtung Zitrusfraktion, im Mundgefühl nunmehr die feinen Fäden zwischen den Filets von Orange und Mandarine, und die sind auch noch "alt".
 
Fazit
Das Fazit fällt kurz aus: Für 5,99€ würde ich den Wein des 2017er Jahrganges bei Penny bestimmt nicht nochmal kaufen.
Er ist zwar recht eindimensional, in dieser Dimension an sich jedoch gut aufgestellt.
Der Nachgeschmack ist unerwartet schlecht, die Säure dort zu dominierend. Die "4" - und das nur knapp.