Preis < 3,-€, Cuvée, Bewertung: 3
Geruch / Blume
Frisch, anfänglich sehr grün angehaucht, dann rasch zuckrig-süßlich werdend. Die wenigen Gerbstoffe haben etwas Modriges von ebensolchem Holz. Runder und weniger süß nach dem Schwenken, doch immer noch keine assoziierbare Frucht dazu. Sonst ganz ähnlich wie zuvor.
Geschmack / Mundgefühl
Schon süß vor dem Einziehen der Luft; und so bleibt es. Am Gaumen ebenso umgehend herb bis bitter, nicht wirklich ein Kontrast, mehr eine Irritation. Auch wenn die Zunge kaum mitspielen darf, gibt es eine Idee von Volumen (ohne Körper). Und das Mundgefühl zeigt sich angenehm mild, fast ein wenig pomadig, nur ansatzweise eine Spur wässrig. Wieder keine Frucht erkennbar, dafür erneut sehr grün, mehr als angehaucht (*).
Nichts, was auf Säure hindeuten könnte, dafür prickelt es inzwischen merkwürdig am hinteren Gaumen. Immerhin weder Pelz noch Belag.
Abgang / Nachgeschmack
Ganz tinzig-winzig eine Idee bitter im - ansonsten mehr als spärlichen - Abgang. Beim Nachgeschmack hallt dies ebenfalls wieder, immer noch am Gaumen. Erneut deutlich süßer, zuckriger, erinnernd an dieses TriTrop-Konzentrat aus Kindertagen (ok, das ist jetzt etwas übertrieben). Ausgerechnet jetzt stellt sich Kirsche ein als Frucht - findet man auch nicht jeden Tag. Bleibt länger kleben, als man möchte.
Fazit
"Pomadig" ist ja schon gefallen als Adjektiv... "irgendwie labbrig" kommt leider hinzu. Dennoch kein wirklich schleichter Wein. Aber sicher kein Grund, den zweimal zu kaufen. Für eine "3" reicht es. Obwohl... 4,49€... nunja, da findet sich Besseres...
Bei dem Namen...
... hätte man wohl kaum ein deutsches Gewächs erwartet - entsprechend groß die Überraschung beim - heimischen - Blick aufs hintere Etiektt...
(*)
Was recht unzweideutig auf Dornfelder hindeutet (und diesen grausigen Regent, zuletzt vor Jahren konkret im Glas, doch immer noch in Erinnerung, drängt sich als weitere Komponente auf). Aber Spätburgunder könnte durchaus ebenfalls dabei sein.