Preis < 5,-€, Tempranillo/Syrah, Bewertung: 3
Herkunft / Traube: Rioja, Alaves / Tempranillo (*)
Land: Spanien
Jahrgang: ?
Alkoholgehalt: 14%
Geschmacksrichtung: sauer
Verschluss: sehr guter Kork
Preis: 6,99€
Bewertung: 2 von 5
Geruch / Blume
Eine säuerliche Wolke umgibt das Glas direkt nach dem Einschenken; am Glas dann zum Glück ansprechend herb von unreifer Frucht, Gewürze, Pfeffer im Ansatz, in Summe eher harmlos. Nach dem Schwenken - erwartbar - kurz-derber Schweiß, die zweite Nase gibt sich danach kantiger, weniger herb, dafür Tannine der trockenen Sorte, auch wieder eine Idee säuerlich.
Geschmack / Mundgefühl
Unauffälliger als gedacht der Beginn, fast mild vor dem Einziehen der Luft. Dann: spritzig, Feinnadliges verteilt sich wie explodiert im vorderen Mundraum. Den nächsten Eindruck bestimmt dann schon eine mineralische, grottig aufdringliche Säure, die zudem etwas Ätzendes hat. Nur ein paar herbe Fruchtnoten können dort hindurchscheinen. Bereits jetzt macht sich der Gedanke breit, wie lange man die Verkostung noch durchhält... kaum weniger aggressiv weiter, der Wein gewinnt an Volumen, ohne den hinteren Mundraum in erheblicher Weise zusätzlich zu traktieren...
... an der Stelle ist dann auch Schluss, einen Samstagabend kann man sich für weniger als 6,99€ ruinieren.
Fazit
Finger weg!!!
Immerhin die "2". Weil es vielleicht Menschen geben könnte, die sowas mögen - ich jedoch kenne keine solchen.
Allerdings... schon solche, die Rucola - außerhalb in Begleitung von Essig und Öl - für essbar halten und damit Pizza oder belegte Brötchen belegen - oder Omelett/Pfannkuchen mit Senf bestreichen...
Irgendwo muss was wie der Standpunkt von Rossmann ja auch seine Klientel finden.
...
Ein letzter, vergewissender Schluck. Nein, das Urteil steht: weg damit!
Nachtrag
Schon die 4-Punkt-Schrift, rein in Deutsch gehalten (bei dem Namen ja theoretisch auch nicht verwunderlich), sowie die Tatsache, dass es keinen Jahrgang gibt, hätte alle Alarmglocken schrillen lassen müssen. Aber, mal ehrlich: ein Rioja - mit deutschem Namen? Wer wird da nicht neugierig...
(*)
Ich fress 'nen Besen, wenn da kein Monastrell reingepanscht wurde!
Leider kenne ich diesbezügliche Spanische Vorgaben nicht, in Deutschland aber darf z.B. ein 2022er Jahrgang NEUN PROZENT von anderen Jahrgängen enthalten, ohne, dass dies gekennzeichnet werden muss.
Umkerschluss-Frage: Wieviel Monastrell darf in Spanien ein Rotwein enthalten, auf dem - wenn auch nicht wirklich "dick und fett" - Tempranillo prangt?