Preis < 3,-€, Cuvée, Bewertung: 3
Geruch / Blume
Eine feine, schokoladige Süße sowie etwas Grünes von frischer Rinde ergeben eine zurückhaltende, aber ausgewogene erste Nase, die schnell verfliegt. Deutlich trockener nach dem Schwenken, eine Idee kantiger, aber weiter harmlos, trotz eines Hauches von Leder vom Schuster, der sich noch einstellt.
Geschmack / Mundgefühl
Umgehend verteilt sich der Pata Negra im ganzen Mundraum - wie an den Wänden einer hohlen Kugel, die "Mitte" ist stark vernachnässigt. Das gibt sich mit der Zeit... allerdings nicht so rasch, wie man es von einem immerhin zum "Roble" ausgebauten Tempranillo erwarten würde. Aber es geht stimmig weiter, die feine Süße aus der ersten Nase hat zwar nichts Schokoladiges mehr, gefällt aber dennoch. Auch das Holz zeigt sich hier erneut, erneut ganz passend. Das war's aber auch schon mit Geschmack, mehr Nuancen stellen sich nicht ein. Das Mundgefühl ist mild und von deutlicher, leicht roher Struktur begleitet, Körper stellt sich auch mit der Zeit nicht ein.
Ebenfalls "fein" die eher minarlische Säure; weder Belag noch Pelz.
Abgang / Nachgeschmack
Hübsch, dass sich Süßes ebenfalls im Abgang zeigt. Ebenso im Nachgeschmack, jetzt konkreter in der Richtung, an frische Mandarine erinnernd. Oxidiert aber leider rasch in Richtung Schale, die anscheindend zunehmend altert. Sonst unauffällig.
Fazit
Nunja! Eigentlich wegen komplett anderer Getränke/Weine nach trinkgut gefahren (liegt am anderen Ende der Stadt, für reines "Schoppen" verpeste ich nicht die Umwelt, selbst mit einem Auto mit Kat) fand ich diesen Tempranillo. Mit dem Auto deswegen nochmal dahin? Nein!
Aber wenn man mal da ist: Mitnehmen!
Mild, gefällig, aber doch eher was für unter dem Radar. Knapp die "4", übrigens mit 3,99€ im Angebot.