Preis < 5,-€, Cuvée, Biowein, Bewertung: 3
Herkunft / Traube: Rioja / Tempranillo
Land: Spanien
Jahrgang: 2019
Alkoholgehalt: 13%
Geschmacksrichtung: trocken
Verschluss: guter Kork
Preis: 5,99€ / ?€
Bewertung: 3 von 5
Geruch / Blume
Eine fein-süße, dumpfe erste Nase kündet von diversen "dunklen Beeren"; etwas offener Gewürzschrank rundet in die herbere Richtung ab. Kurz derber Schweiß nach dem Schwenken, der das Glas ruckartig von der Nase entfernen lässt - zum Glück ausschließlich nach dem ersten Schwenk. Danach noch etwas runder, fast cremig, ganz ähnlich wie zuvor, doch schon merkbar schwächer ausgeprägt.
Geschmack / Mundgefühl
Der Beginn ist unerwartet herb, grüne Noten dominieren in der Art von feuchtem Gras (hier mal wieder eine Erwähnung, dass der Autor feuchtes Gras bislang durchaus noch nicht verkostet hat - es ist eine Assoziation!), bevor es fruchtig-süßer und der Blume ähnlich wird. Sehr auffällig das extrem wässrige Mundgefühl sowie das Fehlen von großem Volumen und jeder Art von Körper, was für einen Reserva so ungewöhnlich ist, dass es lange vor dem Fazit erwähnt werden muss. Der Ondarre des Jahrgangs 2019 spielt sich tatsächlich praktisch nur am Gaumen ab, außer Wässrigem hat die Zunge nichts zu melden. Dafür meldet der Zahnschmelz einen Angriff, obwohl die mineralische Säure eigentlich recht harmlos zu sein scheint.
Mit der Zeit mehr Präsenz, aber auch mehr Angriff - und ein 1000er Schmirgel, vor allem auf der vorderen Zunge, was sich langsam als pelziger Belag über den gesamten vorderen Mundraum ausbreitet.
Und der Wein "gewinnt" an Schärfe...
Abgang / Nachgeschmack
Null Abgang - wie auch. Der Nachgeschmack wirkt holzig und/oder strohig von der Struktur her, Reste der Frucht, sowie die Assoziation von auf-frischer-Rinde-herumkaumen als Ursache der grün-herben Noten. Weitere Überraschungen bleiben aus - reicht ja auch.
Fazit
War der 2014er Ondarre noch "um" (um-gekippt), schwelt im Hinterkopf doch immer noch jener grandiose 2013er... doch auch der aktuelle Kandidat kann da um Längen nicht anknüpfen.
Keine langweilige Verkostung! Doch wahrscheinlich hätte man an einem Flipper in einer Spielhalle länger was von eingesetzten 5,99€. Genau wie an die Spiele wird man sich an diesen Wein jedenfalls nicht erinnern.
Aktuell noch das ältere Bild vom 2014er - da sich das (warum auch immer) nicht per Lightbox vergrößern lässt, wird diese Funktion hier deaktiviert.
Dieser Wein dürfte auch wieder bei EDEKA zu finden sein.